Seit kurzem steht im Marshallhof am Kaisermühlendamm eine Erinnerungstafel an einen bedeutenden Kaisermühlener Bürger, der zwar bereits schon 2010 verstarb; das Wirken des überzeugten Antifaschisten reicht aber bis heute nach.
Als die Hölle des Zweiten Weltkriegs losbrach, versuchte der Maler und Grafiker Roman Haller dem Kriegsdienst zu entgehen und beschloss, zusammen mit einem jüdischen Freund nach Israel zu flüchten. Der Fluchtversuch endete jedoch früh im damaligen Jugoslawien, wo Haller von den deutschen Behörden verhaftet und zurück nach Wien überstellt wurde. Der überzeugte Antifaschist wurde zweieinhalb Jahre ins Gefängnis geworden und wurde danach zum Kriegsdienst in der Marine des Deutschen Reiches verdonnert. Er überlebte die Kriegswirren und studierte in den Nachkriegsjahren an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien.
Aus seinem Handwerk heraus schuf er Möbel, Haushaltsgegenstände, Textilien und technische Zeichnungen, dazu kamen Mosaike und Graffiti, die in seinem Atelier im Marshallhof gefertigt wurden und noch heute an Häuserfassaden Wiens finden. Haller lebte bis zu seinem Tod in Kaisermühlen, zu seinem Andenken wurde eine Erinnerungstafel aufgestellt.
Foto: BV 22.