Am Vienna International Center sorgte die Enthüllung eines riesigen Wandgemäldes („Woman with dove“) für großes Aufsehen: Es ist nicht nur das größte von Wien, sondern vermittelt natürlich auch eine entsprechende Botschaft.
Wenn man am Vienna International Center in diesen Wochen vorbeigekommen ist, dann konnte man fast gar nicht dran vorbeisehen: Am riesigen Wandgemälde, in der Fachsprache auch „Mural“ genannt, das nun die südöstlich ausgerichtete Wand ziert, gleich neben dem Eingangsportal der Vereinten Nationen. Zu sehen ist eine Frau mit einer Taube, dementsprechend lautet der Name des Werks auch „Woman with dove“ und es soll auch die dazu passende Botschaft von Frieden und Gerechtigkeit in der Welt vermitteln. „Dieses Werk untersucht die menschlichen Elemente in der Rolle der UNO und die Zerbrechlichkeit des Friedens. Es erinnert daran, dass dauerhafte Stabilität nie als selbstverständlich angesehen werden sollte und stets kontinuierliche Diplomatie und menschliches Eingreifen erfordert. Frieden ist immer harte Arbeit“, erklärt Fintan Magee. Der australische Künstler und Street Artist arbeitete drei Wochen an diesem überdimensionalen Werk, das aus einer Kooperation zwischen den Vereinten Nationen und dem Wiener Kulturverein Calle Libre entstand.
Bemalt wurde dabei eine Wandfläche von insgesamt 1000 m², Inspiration holte sich das Künstlerteam von Picassos „Frau mit weißer Taube“. „In der heutigen Zeit, geprägt durch anhaltende Konflikte, Flucht und Migration, ist es wichtiger denn je, Bewusstsein für die Notwendigkeit einer nachhaltigen und friedlichen Zukunft zu schaffen“, hebt auch Jakob Kattner, Künstlerischer Leiter von Calle Libre, hervor.
Die Stadt Wien setzt damit ein sichtbares Zeichen im öffentlichen Raum, nicht nur für den Frieden und Gerechtigkeit an sich, sondern auch für Kunst an sich. Gearbeitet wurde in luftiger Höhe mittels einer Hubarbeitsbühne, mitunter starke Regenfälle verzögerten eine frühere Fertigstellung. Bei der feierlichen Enthüllung war die Freude über die Realisierung aber schließlich allen anzusehen. „Wir hoffen, dass dieses Kunstwerk eine Inspirationsquelle für die Förderung von Nachhaltigkeit, Verständigung und Frieden auf der ganzen Welt sein wird“, so Ghada Waly, Generaldirektorin des Büros der Vereinten Nationen in Wien.
Fotos: Calle Libre.