Heuer passte es dann großteils auch wettermäßig endlich wieder und der Stadlauer Kirtag konnte Mitte September stattfinden: Der Treffpunkt für Groß und Klein zeigte auch in seiner 28. Auflage, wie lebendig das Brauchtum im Herzen der Donaustadt ist – und an die 1000 BesucherInnen pro Tag ließen sich von der guten Stimmung gerne anstecken.
Ursprünglich war ein Kirtag ein kirchliches Fest, das man mit dem Namenstag des jeweiligen Pfarrpatrons verband – das ist heute nur bedingt so, denn vielmehr stellt eine solche Veranstaltung ein großes, gesellschaftliches Ereignis für die Allgemeinheit dar. Bei Musik, Kulinarik und allerlei Unterhaltungsmöglichkeiten kommt man gerne zusammen. So auch im 22. Bezirk, wo der Stadlauer Kirtag vom 12. bis 14. September wieder zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus den Grätzln, aber auch aus ganz Wien und darüber hinaus anlockte. Denn im Gegensatz zum vergangenen Jahr (hier musste wetterbedingt abgesagt werden) passte es auch von den äußerlichen Gegebenheiten im Großen und Ganzen, „und wir gehen grundsätzlich immer von schönem Wetter aus“, lacht Karin Wachet in der Nachschau. Die Organisatorin arbeitete im Vorfeld wieder mit an die 20 freiwilligen Helferinnen und Helfern am Aufbau des Ganzen und am guten Gelingen der Veranstaltung – die Arbeit beginnt in der Regeln bereits mit klassischen Einreichungen und den Erfüllungen der Anforderungen beim zuständigen Magistrat. Papierarbeit eben, aber notwendige. Und Karin Wachet, die bereits seit acht Jahren so wirklich mithilft, den Kirtag auf die Beine zu stellen, weiß, was es braucht. Auch dank Lebensgefährten Bernhard Wolf, der die Kirtagsorganisation 17 (!) Jahre innehatte und an Wachet vor drei Jahren übergab. „Unser Ziel ist es, die Tradition des Kirtags zu bewahren und gleichzeitig ein Fest zu gestalten, das allen Generationen Freude bereitet“, betont sie und das Bemühen und die Liebe zum Detail sah man auch diesmal.
Die Bühne in der Gemeindeaugasse lieferte viel Musik, etwa mit der Blasmusik St. Georg Kagran, Auftritten des Musikvereins Himberg, der Jugendblasmusik der FF Hornstein sowie der Gruppe Herzbluat. Auch ein Motorradcorso der „RedBiker – sozialdemokratischer Motorradclub“ bot viele Schauwerte. Dazu kamen Fahrgeschäfte, Handwerksstände und kulinarischen Schmankerln, Kinder erfreuten sich auch an zahlreichen Mitmachaktionen. „Der Kirtag ist nicht nur Unterhaltung, er ist ein Stück Identität für Stadlau. Er zeigt, wie stark das Miteinander hier ist und dass Traditionen lebendig bleiben können, wenn sie mit Freude gefeiert werden“, so Karin Wachet, die darauf verweist, dass der Kirtag an sich immer an derselben Stelle stattfand. Geht man die Jahre und Jahrzehnte zurück, war er früher größer und umfangreicher, etwa mit einer Bühne am Bahnhofsgelände. Corona und weitere (auch wirtschaftliche) Einschränkungen sorgten aber für ein kleineres, aber immer noch großes Auslangen. Dafür war das Engagement und die Freude aller Beteiligten nach der letztjährigen Absage umso größer: „Ein herzliches Dankeschön geht an alle Vereine, Künstlerinnen und Künstler, Sponsoren und die vielen freiwilligen Helfer, die das Fest möglich gemacht haben“, betont Wachet, die in Blickrichtung nächstes Jahre alle Ehrenamtlichen und Interessierten motivieren will, die mithelfen möchten – „sie werden immer gern gesehen!“
Fotos: Walter Haselbauer/zVg







