Test Hyundai i20 Trendline 1,0 T-GDI (74 kW)
Die Fahrtechnik-Instruktoren vom ARBÖ-Fahrsicherheitszentrum in Wien haben den i20 ausgiebig getestet. Das Hauptaugenmerkt wurde auf die Fahrsicherheit und die Wirtschaftlichkeit gelegt. Weiters wurde die Alltagstauglichkeit bewertet.
Abmessungen und Alltagsnutzen

Die Abmessungen des i20 sind wie gemacht für den urbanen Einsatz. Mit einer Außenlänge von 404 cm ist er ein Stück kürzer als die Mitbewerber (VW Polo: 407,4 cm / Peugeot 208: 405,6 cm / Opel Corsa: 406 cm). Ein optisches Highlight ist der Tankdeckel, der sich wie aus einem Guss in das linke Schlusslicht integriert. Der Innenraum macht einen aufgeräumten Eindruck. Absolut positiv zu erwähnen ist, dass der Koreaner herkömmliche Knöpfe zur Bedienung aufweist, welche ein eindeutiges haptisches Feedback nach Betätigung geben. Ein Fahrer mit einer Körpergröße von 182 cm findet ausreichend Platz hinter dem Lenkrad, dies liegt hauptsächlich an dem voll einstellbaren Fahrersitz. Die zweite Sitzreihe bietet dann immer noch ausreichend Platz für die ein oder andere Reise mit mehr als zwei Passagieren.
Eine Innovation für sich ist der Kofferraum. Auf dem höhenverstellbaren Boden befinden sich Zurrösen, damit man sperrige bzw. schwere Gegenstände ordnungsgemäß sichern kann. Abgesehen davon befindet sich links und rechts an der Rückenlehen eine Nut, in welcher die Hutablage arretiert werden kann, falls mal ein höherer Gegenstand (z.B.: Pflanzen) transportiert werden sollen.
Fahrsicherheit und Dynamik
Das Fahrwerk ist vergleichsweise straff abgestimmt. Aufgrund dessen fällt es leicht, Vertrauen zu entwickeln, weil man immer das Gefühl hat zu wissen, was zwischen Reifen und Asphalt passiert. Dies verleitet dazu, Kurven sportlicher zu durchfahren als sonst. Falls es einmal zu flott sein sollte, kann man glücklicherweise auf eine ganze Palette an Assistenzsystemen zurückgreifen, die zumindest innerhalb der physikalischen Grenzen das Auto in der Spur halten. Der I20 neigt eher zum Untersteuern als zum Übersteuern. Falls es zum Rutschen kommt, greift das ESP verlässlich ein.
Im Hinblick auf die maximale Bremsverzögerung erzielten wir, mit den montierten Sommerreifen und einer Außentemperatur von 12°C, einen Wert von 9,65 m/s². Bei einer Notbremsung aus 100 km/h würde der i20 nach 39,95 Metern zum Stillstand kommen.
Wirtschaftlichkeit

Der von uns gefahrene Koreaner hat knapp 1 Liter Hubraum, welcher sich auf drei Zylinder verteilt. Durch die Zwangsbelüftung mittels Turbolader entstehen 100 PS, die sich kontrolliert und angenehm fahren lassen. Vor allem im höheren Drehzahlbereich macht der Benziner richtig Spaß, was sich jedoch negativ auf den Spritverbrauch auswirkt.
Der Verbrach laut WLTP (Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure) wird vom Hersteller mit 5,3 Litern auf 100 km angegeben. Auf unserer genormten ECO-Runde (sparsame Fahrweise unter Ausnutzen der erlaubten Höchstgeschwindigkeiten) haben wir die Herstellerangabe von 5,3 l/100km genau getroffen.
Unter der Voraussetzung, dass der Benzinpreis pro Liter bei 1,65 € (Stand März 2023) liegt, müsste man für eine Strecke von 100 km mit Treibstoffkosten in der Höhe von 8,75 € rechnen.
Bei der Normalfahrt ist der Verbrauch auf 6,2 Liter gestiegen. Daher müsste man mit einer finanziellen Belastung von 10,23 € für 100 gefahrene Kilometer rechnen.
Für den aufgerufenen Listenpreis von EUR 22.490 Euro bekommt man einen soliden Stadtflitzer, der sich einerseits agil und sportlich bewegt, aber andererseits auch sparsam von Parklücke zu Parklücke gefahren werden kann.
Abschließend unsere Sterne – Bewertung:
Abmessungen und Alltagsnutzen: 3,5 Sterne
Fahrsicherheit und Dynamik: 4 Sterne
Wirtschaftlichkeit und Reichweite: 3 Sterne
Fahrvergnügen: 3 Sterne