Sensationell: 18-jähriger Donaustädter ist Skisprung-Weltmeister
Zum ersten Mal in der Geschichte ist ein Wiener Skisprung-Weltmeister: Der 18-jährige Stadtadler Louis Obersteiner aus der Donaustadt krönt seine noch so junge Skispringer-Karriere mit einem WM-Titel im Team und holt Gold bei der Junioren-Weltmeisterschaft im kanadischen Whistler. Er ist damit der erste Wiener mit einem WM-Titel im Skispringen.

„Es ist einfach so cool, so unglaublich. Ich checks noch gar nicht. Letzten Winter Jugend-Olympia-Gold und jetzt sogar noch Junioren-Weltmeister. Jetzt haben wir den Beweis: Das geht auch als Wiener!“, strahlt der frischgebackene Goldmedaillengewinner Louis Obersteiner. Der Stadtadler schlägt im Team gemeinsam mit den beiden Tirolern Jonas Schuster und Stephan Embacher und dem Kärntner Julijan Smid zu: Mit 99,5 und 96,5 Metern fliegt er im Olympic Park der Spiele von 2010 in Vancouver nahe an die 100-Meter-Marke. „Ich hab’ gewusst, das wird ein richtig knapper Bewerb. Österreich hatte einen Titel der letzten WM zu verteidigen, das war natürlich in unseren Köpfen.“
Der Donaustädter springt seit elf Jahren bei den Stadtadlern, dem einzigen Skisprungclub in Wien und Niederösterreich. In den letzten Jahren hat er sich schon als erster Wiener zum Schüler-Staatsmeister, zwei Mal zum Jugend-Staatsmeister und letztes Jahr zum Jugend-Olympiasieger gemacht. Der Österreichische Skiverband (ÖSV) hat das Talent des Stadtadlers mit französischen Wurzeln längst bemerkt und in seine Kader geholt. Dabei steht eigentlich die Matura am Schigymnasium Saalfelden noch an.

„Wir alle bei den Stadtadlern wissen, wie hart Louis für diesen Erfolg gearbeitet hat. Seine Familie und unsere Mädchen und Burschen im Verein haben alle in der Nacht im Livestream aus Kanada mitgefiebert. Er ist einfach ein Vorbild, der schon unseren Jüngsten zeigt: Es ist egal woher du kommst! Auch durch Louis ist Wien eben Wien“, freut sich der Vereinsvorsitzende Florian Danner.
Mit 200 Mitgliedern sind die Stadtadler einer der größten Skisprungclubs Österreichs und das, obwohl die nächste Trainingsschanze für die vielen Kinder mehr als 100 Kilometer entfernt ist. Die Trainerinnen und Trainer fahren jedes Wochenende mit den Mädchen und Burschen in die Steiermark, nach Oberösterreich, Salzburg oder Kärnten. Der Verein kämpft seit Jahren für eine Nachwuchs-Trainingsschanze in Wien und Umgebung im Ganzesjahres-Mattenbetrieb. Titel wie der von Junioren-Weltmeister Louis Obersteiner oder die internationalen Erfolge von jungen Talenten wie Meghann Wadsak und Sara Pokorny als Staatsmeisterinnen und Alpencup-Siegerinnen wären dann möglicherweise noch weit öfter nach Wien zu holen.