Von der damaligen Seebühne zur heutigen kulturellen Institution: Der Kulturverein Donaustadt und der 22. Bezirk feiern das Jubiläum der Bühne Donaupark, die heuer in ihre 20. Saison geht. Von Samstag, 12. Juli bis Sonntag, 31. August wird wie gewohnt auch in diesem Sommer immer an den Wochenenden an jedem Tag ein tolles, unterhaltsames Erlebnis geboten. Auch das hat Geschichte, wie Kulturverein-Präsident Herbert Sobotka anlässlich des runden Geburtstags erzählt.
Im vergangenen Jahr strömten über die Sommerwochen hinweg unglaubliche 45.000 Besucherinnen und Besucher zur Bühne Donaupark: Ein Rekordwert, den sich das Team rund um Herbert Sobotka damals in seinen kühnsten Träumen nicht ausmalen konnte. Damals, das war 2005, als die neue Struktur errichtet wurde (siehe Coverstory in der neuen dbz-Ausgabe) und auf dem Fundament der bestehenden, aber baufälligen Seebühne angesetzt wurde. Damals, als rund 150 Menschen zu den Auftritten kamen, als man aber durch Mundpropaganda und den bestechenden Peter Rapp als Moderator den Zuschauerschnitt immer weiter steigerte. Einmal waren es 1000 Besucher. Rapp: „Wieviele willst du noch?“ Herbert Sobotka: „2000!“
Der Präsident des Kulturvereins kann über diese zwei Jahrzehnte viel erzählen und ebenso viel über seinen verstorbenen Freund, den großen Entertainer, der ihn von Anfang an unterstützte. Etwa an einem Sonntag: Willi Resetarits war samt „Wiener Tschuschenkapelle“ für einen Auftritt angesagt, aber das Auto eingegangen. „Ein paar hundert Leute waren aber schon da vor der Bühne und warteten. Spontan ist Peter Rapp vorbeigekommen, hat sich das Mikro genommen und eine Stunde lang auf der Bühne geredet, bis es endlich losgehen konnte“, lacht Sobotka: „Auch für ihn war das in dieser Situation alles andere als alltäglich.“
Die Künstlerinnen und Künstler, die seither kamen und noch immer dabei sind, kommen bei ihren Auftritten finanziell entgegen, „dafür können wir einen großen Rahmen bieten, in dem so manche Karriere erst begonnen hat.“ Wie beispielsweise jene von Gery Seidl, dessen Familie damals neben Sobotka wohnte: „Kannst ihn nicht mal auftreten lassen?“, fragte die Mutter und man konnte – für viele wurde die Bühne Donaupark somit auch zu einem weiteren Sprungbrett. Dem Konzept blieb man über die Jahre treu: Freitags gab und gibt es seit jeher immer Kabarett, Samstag und Sonntag Musik wie Austropop und Konzert-Abende, wie italienische Lieder. Nervös macht Sobotka mittlerweile nichts mehr, auch möglicher Niederschlag nicht, dann verteilt man Regenschutz: „Die Auftritte und Konzerte will man sich nicht entgehen lassen, für viele ist das bei uns wie ein Freiluft-Urlaubsersatz.“ Bei dem sogar auch immer wieder Prominenz im Publikum vorbeischaut, „einmal ist der Bürgermeister Ludwig mittendrin in den Leuten auf der Wiese gesessen und hat sich unser Programm angeschaut.“
Heuer wird man erstmals ein Rollgitter auf der Bühne installieren, damit man die Bühnenelemente und Dekoration auch einsperren kann und nichts wegkommt. Die größte Neuerung ist aber die Präsentation und Moderation selbst, wenn man so will: „Peter Rapp kann man nicht ersetzen. Ohne ihn wäre die Bühne nicht das, was sie heute ist“, betont Sobotka. Der rüstige, bald 85-jährige wird darum selbst die Leute begrüßen und kleinere Anekdoten erzählen. Bevor es dann wieder mit dem bewährten Programm losgeht.
Fotos: zVg, Karl Juris.