Asperner Kapperl trifft Esslinger Haube – „Soberl testet“ das Haubenlokal Fat George

Soberl alias Martin Sobotka testet zusammen mit seiner Frau Nadine für die dbz Lokale und Restaurants in der Donaustadt.
Den Anfang macht das Fat George in Essling.

Für das neue dbz-Format „Soberl testet“ stattete Martin Sobotka dem Restaurant Fat George in Essling einen Besuch ab. Ob sich die Jungs ihre Haube wirklich verdient haben, lesen Sie hier.

Herzlich willkommen in der neuen Rubrik „Soberl testet“! Mein Name ist Martin Sobotka. Ich bin geborener Donaustädter, Musiker und Sänger der bekannten Band „Wiener Wahnsinn“. Viele kennen mich unter meinem Spitznamen Soberl. Falls Sie sich jetzt fragen, warum ausgerechnet ich für die dbz Lokale testen soll, hier die Erklärung: Meine große Leidenschaft – neben der Musik und meiner Familie – ist es, selbst zu kochen und essen zu gehen, weshalb ich so gut wie alle Lokale in der Donaustadt kenne. Umgekehrt kennen auch sehr viele Gastronomen mich. Oder anders gesagt: Ich bin als bunter Hund der Wirten, Bars, Restaurants, Beisln, Cafés und Tschocherln in der Donaustadt bekannt.  

Also war für mich klar, ich nehme die neue Herausforderung an, weshalb ich ab sofort vor jeder neuen Ausgabe der dbz zusammen mit meiner Frau Nadine ein Lokal oder Restaurant im Bezirk testen werde. Was dabei herauskommt, lesen Sie hier!

Das erste „Soberl testet“ führt mich in ein Restaurant am Rand von Essling. Als Asperner kenne ich Essling nur von meinen Lieblingswirten, von Faschingspartys und Feiern, vom Fußball und von meinen Freunden, den Esslinger Freaks welche ich in der Hymne „Donaustadt besinge.

Jetzt soll es hier also ein Haubenlokal mit sagenhaften 11 von 20 Punkten von Gault Millau geben. Die Erwartungen sind dementsprechend hoch – immerhin wurde es von namhaften Restaurantkritikern in den höchsten Tönen gelobt.

Der vielsagende Name des Lokals: Fat George

Fat George? Dicker Georg? Oder auf Wienerisch der blade Schurl? Weder noch. Das Fat George wurde 2021 von Stefan Krennmayer in den Räumlichkeiten der alten Fleischerei in der Gartenheimstraße 1, vis a vis des Jazz Parks Essling, mit dem dazugehörigen Fatty George Museumspavillon eröffnet. Fatty Gorge wurde 1927 in Essling unter dem Namen Franz Georg Pressler geboren und war ein österreichischer Klarinettist und eine Jazzlegende und machte in der Nachkriegszeit den swingenden Mainstreamjazz in Österreich populär. Den Besitzer, Stefan Krennmayer, kenn ich schon lange aus der Wiener Lokalszene. Er ist der Spross einer Esslinger Gastronomiefamilie und mittlerweile selbst stolzer Papa von Zwillingen.

Jetzt aber genug von der puren Theorie – ich habe Hunger.

Als meine Frau Nadine und ich das Fat George betreten, fühlen wir uns gleich wohl. Hier wurde ein wirklich schönes, gemütliches und modernes Lokal mit viel Liebe zum Detail geschaffen. Die gemütliche kleine Bar im Eingangsbereich bildet zusammen mit der wunderschönen alten Prosciutto-Maschine einen echten Hingucker.

Der Innenbereich besteht aus drei Räumen mit Sitzmöglichkeiten für 50 Personen. Außerdem bietet das Fat George einen Außenbereich für ca. 40 Personen, einen gratis Parkplatz sowie einige Hotelzimmer. Mein erster Eindruck vom Personal: Alle sind höflich, nett und kennen die Speisen in- und auswendig. Dafür gibt es schon mal eine Haube von mir.

Damit ich weiß, wie viel ich essen kann, kläre ich vorab, ob auch Kartenzahlung akzeptiert wird – kein Problem. Also auf zur Speisekarte! An dieser Stelle muss ich meinen lieben Freund und Spitzenkoch Manuel Gratzl zitieren: „Es besteht absolute Gefahr von Zungenaquaplaning!“

Nachdem wir Wein und antialkoholische Getränke serviert bekommen, folgt kurze Zeit später ein Gruß aus der Küche: frisches Franz Johann Brot mit Aufstrich und österreichischem Schinkenspeck. Herrlich!

Es folgt die Vorspeise. Für Nadine gibt es kurz angebratenen Thunfisch in Sesamkruste mit Wasabipüree und Roter Rübe und für mich das hervorragende Beef Tartar vom Weiderind mit konfiertem Dotter und Senfkaviar. Großartig!

Nach einer kurzen Verschnaufpause geht’s weiter zur Hauptspeise. Nach reiflicher Überlegung – die Wahl fällt wirklich schwer – entscheide ich mich für das Biomaishuhn mit Paradeiser-Risotto, Parmesanschaum und Basilikum. Nadine bestellt das Filetsteak von der Kalbin, welches sie vorab auf der Schieferplatte im rohen Zustand auswählen konnte. Dazu gibt es hausgemachte Pommes, Rosmarinjus, frisches Grillgemüse und Blattsalat. Während wir unsere Hauptspeisen genießen, können wir am Nebentisch beobachten, wie Stefan Krennmayer ganz spektakulär Pasta im großen Grana-Padano-Laib frisch zubereitet.

Obwohl wir schon ziemlich satt sind, teilen wir uns zu guter Letzt noch ein Schokoladenmousse mit Amarena-Kirschen und Schokostückchen sowie eine Zitronentarte mit Lechners Biozitronen aus Essling. Die Käseplatte mit Feigensenf und Franz Johann Brot müssen wir leider auf unseren nächsten Besuch im Fat George verschieben – wir sind kurz vorm Heimrollen.

Vorher gibt’s aber noch ein Fazit, das da lautet: Ein wunderschöner Abend in gemütlichem Ambiente mit exzellenten Speisen und Getränken sowie freundlichem Service. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt in jedem Fall und wir kommen bestimmt wieder, um weitere Gerichte und die zahlreichen neuen Kreationen im Fat George zu genießen. Die Haube haben sich Stefan Krennmayer und sein Team redlich verdient!

Mahlzeit und bis zum nächsten Mal!

Euer Soberl

soberl@dbz.wien

Infos zum Lokal:

Fat George

Gartenheimstraße 1

1220 Wien

Öffnungszeiten: Di-Sa zwischen 16-23 Uhr, So 11-15 Uhr

Regionale Produkte

Das Fat George verwendet ausschließlich regionale Produkte wie das Fleisch von Höllerschmid in Walkersdorf, Fisch von Eishken Estate Wien, Gemüse von Peter Neumeister aus Wien und Brot von Müller & Gartner aus dem benachbarten Groß Enzersdorf.

Unser Tipp: Bitte unbedingt rechtzeitig einen Tisch reservieren! Entweder online unter www.fat-george.com, telefonisch unter 0660/6254163 oder per Mail an office@fat-georg.at