110 Jahre FC Stadlau – eine Erfolgsgeschichte in Blau-Weiß

Wenn man das Gelände des FC Stadlau in der Erzherzog-Karl-Straße 108 sieht, fällt einem spontan ein Wort ein: beeindruckend. Neben gut gepflegten Plätzen, auf denen trainiert und gespielt wird, darf der Verein auch ein Freibad sein Eigen nennen. Hier ist Plantschen nicht nur für Mitglieder ausdrücklich erlaubt. „Unser Freibad ist öffentlich zugänglich und wir freuen uns über jede/n BesucherIn“, so der Präsident des FC Stadlau, Werner Trebos. Und legt nach: „Der einzige Unterschied zu anderen Gästen ist jener, dass unsere Spieler das Bad sogar gratis benützen dürfen.“ Und das ist nicht der einzige Benefit, der speziell dem Nachwuchs beim FC Stadlau geboten wird.

„Das Budget für unsere Jugend ist höher als das für unsere Kampfmannschaft. Das zeigt eindrücklich, welch hohen Stellenwert die Nachwuchsarbeit in unserem Verein hat.“ Mit diesen Worten untermauert Trebos den Schwerpunkt des Vereins: Kinder- und Jugendfußball bestmöglich zu fördern und damit auch die Basis für Talente aus den eigenen Reihen zu legen.

Aktuell trainieren 300 Kinder im Alter von sechs bis 18 Jahren beim bekannten Donaustädter Verein. Und auch wenn Fußballspielen Spaß machen soll, macht Obmann Norbert Hörmayer kein Geheimnis daraus, dass beim FC Stadlau die Leistung zählt. „Spätestens in der U13 müssen wir bei den Spielern auch auf das Können schauen. Da reicht es nicht mehr, dass jemand einfach nur ein bisschen kicken möchte.“ Und der Erfolg gibt dem Verein recht: Seit 30 Jahren spielt der FC Stadlau mit seiner Jugend in der Verbandsliga, der obersten Jugendliga in Wien. 2019 wurden sie sogar Verbandsligameister – einer der Höhepunkte in der 110-jährigen Vereinsgeschichte, die ab sofort auch in Buchform nachzulesen ist. Richard Cieslar hat nach einem aufwendigen Jubiläumsbuch zum 100. Geburtstag nun auch die wichtigsten Stationen des Vereins anlässlich 110 Jahre FC Stadlau zu Papier gebracht.

Um das hohe Niveau zu halten, sind insgesamt 40 Trainer im Einsatz. Außerdem wurde mit Oliver Oberhammer ein sportlicher Leiter geholt, der hauptberuflich dafür sorgt, die Philosophie des Vereins langfristig umzusetzen. Dazu zählt auch das monatliche Treffen mit allen Trainern am Sonntag um 8.30 Uhr. „Die Uhrzeit sorgt zwar nicht bei allen für Begeisterung, aber uns ist wichtig, dass Oliver auch die Trainer anleitet, um unsere Philosophie umzusetzen. Und diese lautet: Nachhaltigkeit ist uns wichtiger als kurzfristige Erfolge“, so Trebos.

Dass dieses Konzept greift, erkennt man an der Tatsache, dass 80 Prozent der Spieler in der Kampfmannschaft aus der eigenen Jugend kommen – der älteste ist gerade einmal 26 Jahre alt. „Mit der Kampfmannschaft spielen wir in der Wiener Stadtliga, der vierthöchsten österreichischen Liga, und liegen aktuell auf dem guten sechsten Platz“, so Hörmayer. Und wenn man sich das Team des FC Stadlau so anschaut, wird eines deutlich: Hier sind Multikulti gelebt. „Wir haben Spieler aus mehr als 30 Ländern in unserem Verein. Neben Erfolgen in der Tabelle ist uns nämlich vor allem auch der soziale Aspekt und ein friedliches Miteinander sehr wichtig. Wir übernehmen für unsere Spieler auch abseits des Platzes Verantwortung und möchten ihnen wichtige gesellschaftliche Werte vermitteln“, so Präsident Werner Trebos. Das geht sogar so weit, dass ältere Spieler ihren jüngeren Kollegen bei Bedarf im eigens initiierten Lernclub vor dem Training Nachhilfe geben.

Der neueste Streich des FC Stadlau ist eine Kooperation mit „Andi kickt“ in der Seestadt. Hier können alle Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren unter der Leitung professioneller Trainer spielerisch den Umgang mit dem Ball üben. „Wir möchten eine Möglichkeit für all jene bieten, die Fußball mögen und selbst einmal ausprobieren möchten, ob ihnen der Sport taugt. Aus diesem Grund haben wir diese Initiative gestartet. Und vielleicht finden wir so noch das ein oder andere Talent für unseren Verein“, so Obmann Norbert Hörmayer. Trainiert wird jeden Montag ab 17 Uhr. Die Kosten belaufen sich auf 5 Euro pro einstündiger Trainingseinheit. Noch sind Plätze frei. Um Anmeldung unter office@fcstadlau.at wird gebeten.

Die aktuelle Saison endet in Kürze. Doch noch steht ein echtes Highlight ins Haus: Das Bezirksderby gegen den SV Donau am 10. Juni um 16 Uhr in Stadlau. Dabei wird es nicht nur auf dem Platz rundgehen. Auch das Rahmenprogramm kann sich sehen lassen. Die Feuerwehrjugend Wien wird den Platz mit einem Löschfahrzeug besuchen und für Kinder wird es einen eigenen Hindernisparcours geben. Hinkommen und zuschauen lohnt sich in jedem Fall!